Fakten zum Erzähler
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Der Leser erfährt nur sehr wenig über das „erlebende Ich“
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„Ich selbst gehöre nicht zu den Riesen“
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Im Alter von 9 Jahren fällt er vom Baum, bricht sich die linke Hand und kann seitdem „ein paar diffizile Bewegungen“ mit den Fingern nicht mehr ausführen
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Geplanter Geigerkarriere kann er nicht mehr nachgehen (S.8) Vater, Mutter und er selbst hatten diese für ihn geplant
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schläft zum ersten Mal mit 15 Jahren mit einem Mädchen unter einem Baum.
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Nimmt selbst am Geschehen im Getto teil, lebt im Getto:
Dann ist es wieder Tag, endlich wieder Tag, wir laugen…..“
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Bleibt Randfigur
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Vermutlich erfährt er die Radio-Geschichte“ von Jakob selbst, den er am Ende in einem Waggon trifft
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Kontakt zu Jakob nimmt er über die kleine Lina auf
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Zum Zeitpunkt des Erzählers Sechsundvierzig Jahre alt und 1921 geboren
Während des Getto etwa 24 Jahre alt
Heute (in der Gegenwart 1967)
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War verheiratet mit Chana, die unter einem Baum erschossen wurde
Führt zur besonderen Verbundenheit mit Bäumen
Hat nach Chana eine Freundin namens Elvira und glaubt, dass sie beide „einmal heiraten“
Fortgang der Geschichte mit Elvira bleibt offen
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Erzähler stirbt nicht wie die anderen im KZ und fühlt sich daher gezwungen, von ihrem Schicksal zu erzählen „Ich habe schon tausendmal…..“
Trifft allerdings auf taube Ohren, wenn er die Geschichte im Nachkriegsdeutschland erzählen will, keiner hört ihm richtig zu
Erzähler bleibt mit seinem Leid alleine, kann sich keine echte Entlastung verschaffen
Ausdruck der Unfähigkeit mit dem Erlebten klar zu kommen ist seine erste Urlaubsreise nach dem Krieg in „unser Getto“ (S.208)
Erste Person Plural als Ausdruck der Verbundenheit mit den Gettobewohnern
Besuch im Zimmer von Jakob und Mischa
Die Authentizität wird unterstrichen
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Zweifelt an Kirschbaums Selbstmord und sucht den ehemaligen SS- Mann Preuß auf
Kommunikation mit Preuß spiegelt das tiefe Bedürfnis über alles reden zu wollen und das Erlebte sowie das Überleben zu bewältigen
Survivor Syndrom = Überlebende fühlen sich schuldig dahingehend, überhaupt überlebt zu haben und auf Kosten der Toten zu leben, Syndrom kommt sehr häufig bei Holocaust- Überlebenden vor
Schuldgefühl entsteht wahrscheinlich durch fehlenden Widerstand im Getto sowie des Erzählers, wie er etwa im Warschauer Getto stattgefunden hat. „dort, wo ich war, keinen Widerstand gegeben“, hätte jemand damit angefangen, hätte er mitgemacht
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Trauer, Schmerz und Wut
Wut über den fehlenden Widerstand
Wut den Tätern gegenüber „Ich weine darüber….“
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Wechsel zwischen Ich- Erzähler und Figurenperspektive
Betont, dass die Geschichte nicht den eigenen Erlebnissen entstammt und somit fiktiv ist
Beleg: zwei Enden
Dennoch Leben eng mit Jakob verknüpft – er erzählt Jakobs Geschichte und nicht seine eigene
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Das Erzählen von Jakobs Geschichte ist die Distanzierung von den eigenen Erlebnissen, die ihm bis dahin, 1967, nicht gelungen ist.
Durch die Bewältigung beim Erzählen entlastet er sich und eröffnet sich selbst einen neuen Weg in die Zukunft
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